Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 29)

Die Leipziger im 16. und 17. Jahrhundert müssen wirklich sehr fromm gewesen sein, und poetisch veranlagt. Inzwischen reise ich wieder mit der Sekundärquelle von Salomon Stepner über den Johannisfriedhof. Poeme wie das auf dem Grabstein der 1656 verstorbenen Dorothea Otto haben Dichtungen, die sich mit dem Jenseitigen beschäftigen. "Als ich stand in bester Blüte Must …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 26)

Über die Schwierigkeit Überschriften zu finden beschäftigen sich unzählige Journalisten, Blogger und Experten. Was muss rein? Wie lang oder wie kurz darf sie sein? Welchen Stil suggeriert sie? Seit Wochen suche ich die passenden Überschriften für meine Kapitel. Es ist durchaus nicht so, dass man einer Geschichte begegnet und - Zack!, da fällt einem was …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 25)

Texte, Texte, Texte (Copyright: Daniel Thalheim)

Langsam muss ich zum Punkt kommen. Eigentlich war ich schon 2010 so weit. Nach einer anderthalbjährigen Pause greife ich das wieder auf, was ich schon fast beendete. Titelblatt, Kapitel und erste Textbeiträge habe ich schon gesammelt und in verschiedene Textblöcke zusammengefasst. Der Titel ist unverfänglicher geworden, die Gliederung übersichtlicher strukturiert und die ersten Texte inhaltlich …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 24)

"Warum nimmst du eigentlich diese Massen an Inschriften auf", wurde ich mal gefragt. Ein Freund versteht nicht, dass das ausschlaggebend für mein Promotionsthema ist. Ich entgegnete ihm, dass erst durch das Lesen, Schreiben und Verstehen der Inschriftentexte klar wird, dass nicht nur theologische Fragen die Menschen vor 500 Jahren beschäftigten. Ab und zu tauchen echte Geschichten auf. …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 23)

Wieder zurück aus der Promotionsschleife. Die Grabinschriften vom Leipziger Johannisfriedhof waren heute wieder fällig. Bislang zeigt sich ein vielfältiges Bild der Leipziger Stadtgesellschaft des 16. und 17. Jahrhunderts. Einen Exkurs in die Gartenvorstadt Marienbrunn gab es auch. Heute war wieder Albertina-Tag. Nicht weil ich wieder die Personalschriftenkommission zu Rate ziehen wollte. Ich interessierte mich für …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 22)

Neuer Tagebucheintrag, neues Glück. Leider verstummten die Baufahrzeuge an diesem warmen Sommertag nicht für immer. Nachmittag ging's wieder los. Trotzdem brummte mir nicht der Schädel. Ich konnte mich an den Johannisfriedhof wagen. Ganze 70 Seiten muss ich bearbeiten. Das bedeutet 503 Inschriften. Danach folgen unzählige Miszellen und Nachträge. Eins stelle ich bei dem ersten Überblick …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 19)

Die Tage verstreichen. Seit 7 Uhr morgens wird nebenan an einer Villa gebohrt, gehämmert, gekarrt und geschippt. Nur gut, dass ich ein Frühaufsteher bin und mir jeden Tag sage: "Carpe Diem!" Denn ich weiß auch, die letzten 15 Inschriften der Leipziger Johanniskirche sind fällig. Nur der Name Johannisplatz erinnert noch an den Standort der wohl …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 18)

Zeit für einen neuen Eintrag. Das Wochenende ist vorbei. Ich habe versäumt, meine Ölhafens zu recherchieren. Aber heute kam ich endlich dazu, meine Inschriftentabellen zu füllen. Heute wieder die Johanniskirche. Das einstige Prachtstück der Architektur vom späten 16. bis ins 19. Jahrhundert beherbergte zahlreiche Epitaphe. Darunter auch viele aus dem 16. Jahrhundert. Eigentlich ist die …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 17)

Screenshot von Stepners Inscriptiones Liber V und meiner Excel-Tabelle, wo noch Quellenangaben und Literatur zu den auffindbaren Personen kommen.

Heute wagte ich mich wieder an die Inschriftentexte. Dieses Mal aber nicht in der Bibliotheca Albertina, sondern zuhause an meinen Digitalisaten der Leipziger Inscriptiones von Salomon Stepner. Ich nehme nun doch die Inschriften der Johanniskirche und des dazugehörigen Gottesackers auf. Eigentlich ein überflüssiges Verfahren. Augenscheinlich. Aber die komplette Aufnahme der Inschriften muss erfolgen, um ans …

Leipziger Epitaphe: Eine Tagebuch-Reise zur Promotion (Teil 16)

Gut Ding will Weile haben. Das gilt im Leben genauso wie bei einer Promotion zum Dr.phil. Auch in der Bibliothek wird umgebaut. Die Theologie zieht in den Hauptlesesaal ein. Die schlösserlosen Spinde im Erdgeschoss weichen jetzt einem "offenen Magazin", wie es von einer Bibliothekarin hieß. So zufrieden schien sie mit den Änderungen nicht gewesen sein. …